Rund 5.200 Gebäude gibt es in der EKvW in den 431 Kirchengemeinden, 26 Kirchenkreisen und auf landeskirchlicher Ebene. Es wird geschätzt, dass 40 bis 50 % dieser Gebäude unter den zukünftigen Bedingungen nicht mehr benötigt werden. Eine einfache Antwort auf die Frage, von welchen Gebäuden des Gemeindelebens oder der vermieteten Immobilien wir uns trennen sollten, oder welche Gebäude sich zukünftig wirtschaftlicher nutzen lassen, gibt es nicht. Ein erster Faktencheck, der die Gebäude, Nutzung und Aufwand zusammenzuträgt, ist eine unerlässliche Grundlage für Kirchengemeinden, Planungsräume und Kirchenkreise. Denn oft liegen diese Fakten nicht in vergleichbarer Form vor.

In der EKvW dienen rund 1.000 Gottesdienststätten (Kirchen und Gemeindezentren) dem Gottesdienst und 800 Gemeindehäuser dem Gemeindeleben. Darunter befinden sich fast 500 historische, Denkmal geschützte Kirchen. Besonders die historischen Kirchen prägen unverwechselbar das Gesicht vieler westfälischer Städte und Dörfer - nicht nur für evangelische Gemeindeglieder, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger, und sie sind Zeugnisse des christlichen Glaubens in Westfalen, der bis zu 1.200 Jahre zurück reicht.
Weit über die Hälfte des gesamten Gebäudebestands wurde jedoch nach dem 2. Weltkrieg, vor allem in den 1960er bis Ende 1970er Jahren errichtet. Mit der Prämisse, nah bei den Menschen zu sein, begann nach dem 2. Weltkrieg in Westfalen eine rege, kirchliche Bautätigkeit. 1969 verzeichnete die EKvW mit 3,6 Mio. die höchste Gemeindegliederzahl; heute sind es nur noch rund 1,9 Mio. und bis 2035 wird die Zahl weiter auf 1,4 bis 1,5 Mio. Gemeindeglieder zurückgehen. Der Gebäudebestand der heute wesentlich kleineren Kirchengemeinden ist häufig jedoch noch ebenso groß wie in den 1970er Jahren. Eine Superintendentin sagte dazu: „Wir müssen den Mantel kleiner zuschneiden! Er ist uns zu groß geworden!“
In vielen Gemeinden werden einige der Gebäude des Gemeindelebens nicht mehr so intensiv genutzt wie früher, Gebäude sind in die Jahre gekommen und müssen modernisiert werden. Baurücklagen wurden jedoch selten in ausreichender Höhe angespart, um für die, mit zunehmendem Gebäudealter notwendigen Maßnahmen, finanziell gerüstet zu sein.
Vier jüngere Entwicklungen der EKvW haben große Auswirkungen auf den Gebäudebedarf und -bestand. Diese Ausgangssituation finden Sie in unserer Zusammenfassung.